Traditionell wird im Herbst nach der Weidesaison und im Frühjahr vor dem ersten Austrieb die gesamte Herde mit im besten Fall saisonal unterschiedlichen Antiparasitika entwurmt.
Durch die unkontrollierte Entwurmung aller Pferde nehmen die Resistenzen in den letzten Jahren immer mehr zu. Da dies auf längere Sicht gesehen dazu führen kann, dass wir kein wirksames Entwurmungsmittel mehr für unsere Tiere haben, sollten wir jetzt schon auf ein moderneres Konzept umsteigen. Die zeitgemäße selektive Entwurmung (ZSE).
Nach den neuen Empfehlungen der ESCCAP (European Scientific Counsel on Companion Animal Parasites, https://www.esccap.de/empfehlung/pferde/) sollten alle Tiere mehrmals jährlich, aber auf jeden Fall vor und nach einer Entwurmung mittels Kotprobe auf ihre Wurmbürde kontrolliert werden. So kann für jedes Tier spezifisch entschieden werden, ob es eine Entwurmung benötigt und wenn ja mit welchem Wirkstoff. Ohne Kontrolle, ob die Entwurmung gewirkt hat kann es sein, dass die durchgeführte Behandlung umsonst war, die Würmer sich weiterhin vermehren und Ihrem Tier unter Umständen schaden.
Für Gruppen und Ställe mit vielen Besitzern die mitmachen möchten ist es am Einfachsten sich bei einem Kotlabor (z.B. https://wurmtest.at/) zu registrieren. Diese Labore erinnern an die Probensammlung und geben bei Wurmbefall Empfehlungen zur Behandlung, die dann mit dem Tierarzt besprochen und durchgeführt werden kann.
Auch für Einzeltiere, die in einem Stall ohne ZSE untergebracht sind, oder große Herden mit nur einem Besitzer gibt es auch Möglichkeiten die ZSE durchzuführen bzw. die Notwendigkeit und den Erfolg der Entwurmung zu kontrollieren.
Kontaktieren Sie mich gerne bei weiteren Fragen zu diesem Thema!